In Deutschland gibt es weiterhin einen erheblichen Mangel an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlen in diesem Jahr etwa 306.000 Kita-Plätze für diese Altersgruppe. Damit haben rund 13,6 Prozent der Kinder unter drei Jahren keinen Zugang zu einer Betreuung.
Leichte Verbesserung seit 2019
Im Vergleich zu 2019 hat sich die Situation jedoch etwas entspannt. Vor fünf Jahren lag die Lücke noch bei 358.000 Plätzen, was etwa einem Sechstel mehr entsprach. Trotz der Verbesserung ist der Bedarf weiterhin groß und stellt viele Eltern vor Herausforderungen.
Grundlage der Studie
Die Zahlen der Studie basieren auf einer repräsentativen Befragung von 8.754 Eltern, die vom Bundesfamilienministerium durchgeführt wurde. Auf Grundlage dieser Umfrage wurde der Bedarf für das Jahr 2024 hochgerechnet: Insgesamt werden rund 1,154 Millionen Betreuungsplätze benötigt, während aktuell nur etwa 848.000 Plätze zur Verfügung stehen. Das erklärt die Lücke von genau 306.100 fehlenden Plätzen.
Zukünftige Entwicklung und Fokus auf Qualität
Die Analyse zeigt auch, dass in den kommenden Jahren durch sinkende Geburtenzahlen weniger Kinder erwartet werden. Besonders in den östlichen Bundesländern sei ein Abbau von Betreuungsstrukturen unausweichlich. Die frei werdenden Ressourcen, so die Experten, sollten für eine Verbesserung der Betreuungsqualität eingesetzt werden.
Neue gesetzliche Regelungen zur Qualitätssteigerung
Auch das kürzlich verabschiedete Kita-Qualitätsgesetz setzt auf diesen Ansatz. Der Bundestag hat beschlossen, dass in den nächsten zwei Jahren knapp vier Milliarden Euro vom Bund an die Länder fließen sollen, um das Personal in den Einrichtungen zu sichern und neue Fachkräfte zu gewinnen. Die Investition in die Qualität der Betreuung steht dabei im Vordergrund.