Junge Menschen in Ausbildung oder Studium kämpfen mit extrem hohen Wohnkosten. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Hohe Wohnkosten als Belastung für junge Menschen
Wer als Student nicht mehr im Elternhaus wohnt, muss im Schnitt 54 Prozent seines Haushaltseinkommens allein für Miete und Nebenkosten aufbringen. Bei Auszubildenden liegt dieser Anteil bei 42 Prozent. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung beträgt der durchschnittliche Anteil der Wohnkosten am Einkommen lediglich 25 Prozent. Das führt dazu, dass fast zwei Drittel der Studierenden (61 Prozent) durch ihre Mietkosten finanziell überlastet sind.
Geringe Einkommen und hohes Armutsrisiko
Das ohnehin niedrige Einkommen von Studierenden und Auszubildenden verstärkt die finanzielle Belastung zusätzlich. Beide Gruppen sind überdurchschnittlich armutsgefährdet. Laut Statistischem Bundesamt betrifft dies etwa 35 Prozent der Studierenden und 18 Prozent der Auszubildenden. Das Armutsrisiko bleibt dabei unabhängig davon, ob sie allein, in Wohngemeinschaften oder im Elternhaus leben. Besonders hoch ist das Risiko für diejenigen, die alleine oder mit anderen in ähnlicher Lebenslage zusammenleben: In diesen Gruppen liegt die Armutsgefährdungsquote bei 77 beziehungsweise 54 Prozent. Im Vergleich dazu gelten in der gesamten deutschen Bevölkerung rund 14 Prozent als armutsgefährdet.
Definition und Schwellenwerte der Armutsgefährdung
Nach gängiger Definition gilt als armutsgefährdet, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verdient. Für Alleinlebende lag dieser Schwellenwert im Jahr 2023 bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 1314 Euro. Die Erhebung des Einkommens bezieht sich dabei auf das Vorjahr, sodass die genannten Werte auf Daten aus dem Jahr 2022 basieren.