Eine Analyse von über 130 internationalen Studien hat gezeigt, dass Berührungen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern Schmerzen, Depressionen und Ängste lindern können. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".
Julian Packheiser vom Institut für Kognitive Neurowissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, ein Mitautor der Studie, erklärt: "Gewünschte Berührungen verbessern das Wohlbefinden sowohl bei Menschen in klinischen Situationen als auch bei gesunden Personen. Es ist daher ratsam, den Impuls, Familie oder Freunde zu umarmen, nicht zu unterdrücken, solange dies vom Gegenüber akzeptiert wird."
Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass kürzere, aber häufigere Berührungen besonders vorteilhaft sind. "Es ist nicht unbedingt so, dass längere Berührungen besser sind", sagt Packheiser. "Selbst eine kurze Umarmung kann eine positive Wirkung zeigen, es muss keine teure, ausgedehnte Massage sein." Auch Berührungen durch Objekte wie Roboter, Stofftiere oder Umarmungskissen zeigen positive Effekte auf die psychische Gesundheit, obwohl sie geringfügig weniger wirksam sind als Berührungen durch Menschen.
Sowohl Erwachsene als auch kleine Kinder profitieren von Berührungen. Helena Hartmann von der Universität Duisburg-Essen betont die Bedeutung elterlicher Berührungen für Säuglinge: "Die Berührungen der Eltern haben einen größeren Einfluss auf das Wohlbefinden von Säuglingen als die von Pflegepersonen." Bei Erwachsenen hingegen zeigten Studien keinen Unterschied zwischen Berührungen durch vertraute Personen und professionelle Pflegekräfte.
Die Forschung legt nahe, dass Berührungen bei Erwachsenen den größten Effekt auf die mentale Verfassung haben, wobei Schmerzen, Depressionen und Angst signifikant reduziert werden. Obwohl Berührungen auch positive Auswirkungen auf kardiovaskuläre Faktoren wie Blutdruck und Herzfrequenz haben, sind diese Effekte geringer ausgeprägt.