Etwa jeder sechste Deutsche empfindet häufig Einsamkeit, wie aus der "Zeitverwendungserhebung" des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Mehr dazu jetzt in den „Besser Leben News“.
Besonders stark betroffen sind junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren, von denen sich 23,6 Prozent oft einsam fühlen. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass die Jahre 2020/21, geprägt von der Corona-Pandemie, besonders bei jüngeren Menschen ihre Spuren hinterlassen haben, sagte Kristina Kott, Leiterin des Referats "Freiwillige Haushaltserhebungen" beim Bundesamt.
Am wenigsten einsam fühlen sich Männer über 65 Jahren. Kott wies jedoch darauf hin, dass Bewohner von Seniorenheimen nicht befragt wurden und Hochbetagte in der Stichprobe unterrepräsentiert sind. Es ist auch möglich, dass ältere Männer das Thema eher herunterspielen als andere Befragte. Insgesamt berichteten 18 Prozent der Frauen von Einsamkeit, während es bei den Männern 15 Prozent waren.
Neben dem Alter spielt auch die Lebenssituation eine Rolle beim Erleben von Einsamkeit. Alleinerziehende Mütter und Väter sind am stärksten betroffen, wobei sich 40 Prozent von ihnen oft einsam fühlen. Auch 19 Prozent der 10- bis 17-Jährigen, die in Alleinerziehenden-Haushalten leben, gaben häufige Einsamkeit an. Unter den Alleinlebenden gab jede vierte Person (26 Prozent) an, oft einsam zu sein. Am seltensten erleben Menschen in Paarhaushalten ohne Kinder ein Gefühl von Einsamkeit, nämlich neun Prozent.