Manchmal erleben wir Situationen, die uns emotional intensiver treffen, als es auf den ersten Blick gerechtfertigt erscheint. Ein alltägliches Ereignis kann uns unverhältnismäßig aus der Fassung bringen, oder eine stressige Phase scheint plötzlich überwältigend zu sein, obwohl sie eigentlich bewältigbar sein sollte.
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Trotz aller Bemühungen, ruhig zu bleiben und uns selbst gut zuzureden, fällt es uns schwer, die Kontrolle über unsere Emotionen wiederzuerlangen und so zu reagieren, wie wir es eigentlich möchten. Oft sind in solchen Momenten emotionale Trigger am Werk.
Emotionale Trigger können alte, oft unbewusste Erinnerungen wachrufen, die wir im Moment ihres Entstehens nicht vollständig verarbeitet haben. Diese Trigger öffnen gewissermaßen alte Wunden, die nie richtig verheilt sind und die wir nie gelernt haben, zu bewältigen. Viele unserer Erfahrungen lagern in unserem Unterbewusstsein und warten dort darauf, in einer passenden Situation wieder ins Bewusstsein geholt zu werden. Das führt dazu, dass wir uns emotional in die Vergangenheit versetzt fühlen, auch wenn die aktuelle Situation eigentlich eine ganz andere ist. Unsere Reaktion könnte deshalb stark von dieser emotionalen Erinnerung geprägt sein.
Hier sind einige typische emotionale Trigger, die häufig auftreten und unser Verhalten stark beeinflussen können:
Gefühl von Ablehnung oder Isolation, wenn das Umfeld anders reagiert als erwartet
Viele Menschen haben in ihrer Schulzeit das Gefühl der Ausgrenzung erlebt, weil ihre besonderen Fähigkeiten oder Schwächen nicht verstanden wurden. Diese frühen Erfahrungen können später im Leben erneut hochkommen, wenn Menschen auf unsere Ideen oder Meinungen anders reagieren als erhofft. Das kann in uns das alte Gefühl der Ablehnung wachrufen und uns das Gefühl geben, nicht dazuzugehören.
Gefühl der Bevormundung bei Hilfsangeboten
Wer einmal das Gefühl hatte, unter der Kontrolle einer anderen Person zu stehen, kann auf gut gemeinte Ratschläge oder Hilfsangebote empfindlich reagieren. Obwohl die Intention des Gegenübers positiv ist, kann es bei uns den Eindruck erwecken, als würde jemand versuchen, Einfluss auf unser Leben zu nehmen, was als bedrohlich empfunden werden kann.
Angst oder Verzweiflung bei Abhängigkeit von anderen
Im Alltag sind wir oft von anderen Menschen abhängig. Für jene, die in der Vergangenheit starke Abhängigkeiten erlebt haben, kann dies Panik auslösen. Die Unfähigkeit, eine Situation selbst zu kontrollieren, kann alte Ängste reaktivieren und uns in Verzweiflung stürzen.
Unsicherheit, wenn Unterstützung ausbleibt
Menschen, die in ihrer Vergangenheit mit unzuverlässigen Beziehungen zu kämpfen hatten, können sich ängstlich und verunsichert fühlen, wenn ihnen nahe stehende Personen nicht sofort für sie da sind. Auch wenn die Beziehung zu dieser Person grundsätzlich stabil ist, können solche Momente alte Unsicherheiten hervorrufen und zu generellen Zweifeln führen.
Quellen: gedankenwelt.de, rnd.de, herapywithabby.co.uk