Der Reiseveranstalter FTI hat Insolvenz angemeldet. Die FTI Touristik GmbH, die Muttergesellschaft der FTI Group, hat einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht München gestellt. Mehr dazu im LSJonline-Mittagsmagazin.
Dies betrifft zunächst nur die Marke FTI Touristik, aber es werden auch für andere Konzerngesellschaften entsprechende Anträge gestellt.
Der Deutsche Reisesicherungsfonds, der 2021 ins Leben gerufen wurde, wird nun aktiv, um im Falle einer Insolvenz eines Reiseanbieters die Vorauszahlungen der Kunden zu erstatten, gegebenenfalls den Rücktransport gestrandeter Reisender zu organisieren und deren Unterbringung bis zum Rücktransport zu gewährleisten. Der Fonds wurde nach der Insolvenz des Reisekonzerns Thomas Cook im September 2019 gegründet.
Trotz bisheriger Unterstützung von rund 600 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds während der Coronapandemie hat FTI nur einen kleinen Teil zurückgezahlt.
Ein Konsortium unter der Leitung des US-Finanzinvestors Certares plante, die FTI Group für einen Euro zu übernehmen und 125 Millionen Euro frisches Kapital einzubringen. Allerdings blieben die Buchungszahlen zuletzt deutlich hinter den Erwartungen zurück. FTI gab an, dass viele Lieferanten auf Vorkasse bestanden haben, was zu einem erhöhten Liquiditätsbedarf führte, der bis zum Abschluss des Investorenprozesses nicht gedeckt werden konnte. Laut dem "Handelsblatt" soll bei FTI kurzfristig eine Deckungslücke in zweistelliger Millionenhöhe aufgetreten sein.