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Redaktion Mittagsmagazin

Immer weniger Menschen in Deutschland sind religiös

Die Bindung der Deutschen an die Kirchen und ihre Religiosität nimmt schneller ab als bisher angenommen. Mehr dazu jetzt in einem "Besser Leben Spezial".

Dies ist das zentrale Ergebnis der sechsten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung, die die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) auf der Tagung der EKD-Synode in Ulm veröffentlicht hat.

Nach dem aktuellen Trend wird der Anteil der Menschen in Deutschland, die einer christlichen Konfession angehören, schon im nächsten Jahr unter 50 Prozent fallen. Die Konfessionslosen dürften voraussichtlich Ende der 2020er-Jahre die 50-Prozent-Marke überschreiten und somit die absolute Bevölkerungsmehrheit stellen, wie Christopher Jacobi, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD, den 128 Delegierten des Kirchenparlaments bei der Vorstellung der Studie erklärte.

Blickt man auf die ersten in dieser Form erhobenen Zahlen aus dem Jahr 1972, wird deutlich, dass damals noch deutlich mehr Menschen religiös waren. Lediglich 5 Prozent der Befragten waren vor etwa 50 Jahren konfessionslos. 44 Prozent waren katholisch und 46 Prozent evangelisch. 5 Prozent gehörten anderen Religionsgemeinschaften an. Im Jahr 2022 waren 43 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen konfessionslos. Nur noch 48 Prozent gehören der katholischen oder evangelischen Kirche an. 5 Prozent gehören nichtchristlichen Glaubensgemeinschaften an, insbesondere dem Islam. 2 Prozent gehören Freikirchen an, und weitere 2 Prozent gehören postmigrantischen, christlichen Gemeinden wie den orthodoxen Kirchen an.

Seit 1972 wird alle etwa zehn Jahre die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine religionssoziologische Studie, die die Einstellung zur Religion und zur Kirche in der Bevölkerung untersucht. In der aktuellen Studie wurden erstmals auch repräsentative Ergebnisse für katholische Kirchenmitglieder erhoben. Die Befragung fand zwischen Oktober und Dezember 2022 durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa statt, bei der insgesamt 5.282 Personen befragt wurden.

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