Polen strebt unter seiner neuen Regierung eine Liberalisierung des restriktiven Abtreibungsrechts an. Mehr dazu in den "Besser Leben News".
Ministerpräsident Donald Tusk kündigte an, dass seine Regierung einen Gesetzentwurf für legale und sichere Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche im Parlament vorstellen werde. Gleichzeitig plant die Regierung, den Zugang zur "Pille danach" erheblich zu erleichtern. Gemäß den Ankündigungen sollen Frauen und Mädchen ab einem Alter von 15 Jahren diese ohne Rezept erhalten können.
Bisher zählt das polnische Abtreibungsrecht zu den restriktivsten in Europa. Im Jahr 2020 wurden Abtreibungen aufgrund von Fehlbildungen des Fötus durch das polnische Verfassungsgericht untersagt. Die bis Dezember 2015 regierende rechtsnationalistische Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hatte im Rahmen ihrer konservativen Familienpolitik nicht nur eine Rezeptpflicht für die "Pille danach" eingeführt, sondern auch die staatliche finanzielle Unterstützung für künstliche Befruchtungen beendet.