Laut einer Umfrage unter den Kultusministerien in Deutschland gibt es einen zunehmenden Mangel an Lehrkräften. Alles dazu jetzt im LSJonline-Mittagsmagazin.
Berichten des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" zufolge fehlen im aktuellen Schuljahr bundesweit insgesamt 14.466 Lehrkräfte. Dies bedeutet einen Anstieg um 2.125 unbesetzte Stellen im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage im Januar. Das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" hatte alle 16 Bundesländer befragt.
Die größten Engpässe im Schuljahr 2023/24 werden in Nordrhein-Westfalen verzeichnet, wo es 6.715 unbesetzte Vollzeitstellen gibt. Niedersachsen folgt mit einem Bedarf von 1.760 Lehrkräften, gefolgt von Berlin mit 1.400 offenen Positionen. Auch die ostdeutschen Bundesländer melden einen erheblichen Mangel: In Sachsen sind 1.200 Stellen im laufenden Schuljahr unbesetzt. Thüringen benötigt 800 zusätzliche Lehrkräfte, und Sachsen-Anhalt hat einen Mangel von 570 Lehrkräften.
In Bayern und dem Saarland gibt es hingegen keinen Lehrermangel. Schleswig-Holstein hat einen geringen Bedarf, da das Land um 133 Lehrkräfte wirbt. Bremen benötigt 86 Fachkräfte, Mecklenburg-Vorpommern kann 157 Stellen nicht besetzen, und in Rheinland-Pfalz fehlen 170 Lehrkräfte.
Stefan Düll, der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, sieht die Ursache für diese Defizite in Fehlern der Vergangenheit. Er betonte, dass es sich jetzt räche, dass in guten Jahren viele Bewerberinnen und Bewerber nicht eingestellt wurden, die sich stattdessen für andere Berufe entschieden haben. Zudem wurde die Verbeamtung in Berlin erst spät wieder eingeführt. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert Bund und Länder auf, mehr in die Zukunft der Bildung zu investieren.