Vier Jahrzehnte lang gab es das sogenannte Nebenkostenprivileg, auch Umlagefähigkeit genannt. Das ändert sich ab Juli. Mehr dazu im LSJonline-Mittagsmagazin.
Mieter zahlten die Kosten für das Fernsehsignal für Kabelfernsehen über die Betriebskosten, also mit der Miete. Der Mieter musste sich um nichts kümmern. Das lag daran, dass jeder Mieter eines Hauses mitmachte und der Vermieter in dem Sammelvertrag einen dicken Mengenrabatt bekommen hatte.
Ab Juli dürfen die Vermieter die TV-Kosten nun nicht mehr auf die Mieter umlegen. Die Mieter, die bislang über die Nebenkosten bezahlt haben, müssen eigene vertragliche Wege gehen. Als Alternativen zu den Kabelbetreibern Vodafone und Tele Columbus bieten sich Online-Dienste wie Magenta TV von der Deutschen Telekom sowie Waipu und Zattoo an, auch Antennen-Fernsehen und Satellitenschüsseln sind Optionen. Der Mieter muss also einen eigenen Vertrag abschließen oder bei einem neuen Vertragskonstrukt von Vodafone mitmachen.
Bisher zahlen Mieter die Kosten fürs Kabelfernsehen über die Betriebskosten, also mit der Miete. Sie mussten sich um nichts kümmern - zudem war der Monatspreis mit einem einstelligen Euro-Betrag recht niedrig. Aber: Nicht alle Mieter wollten mitziehen - manch einer hätte sich die Kabelkosten lieber gespart.
Änderungen ab 1. Juli
Vermieter dürfen die TV-Kosten nicht mehr auf Mieter umlegen. Wer diese bisher über die Nebenkosten bezahlt hat, muss zum Beispiel einen eigenen Vertrag abschließen. Bezahlen müssen sie das separat zur Miete.
Kann ein schwarzer Bildschirm drohen?
Ja/Nein - einen schnellen harten Schnitt zum Fristende wird es nicht geben, heißt es von Vodafone. Das Fernsehsignal wird also nicht sofort abgestellt, nur weil der Sammelvertrag der Vermieter keine Gültigkeit mehr hat. Zugleich erhöhen die Anbieter aber den Druck auf die Mieter.
Werden die Kosten steigen?
Vermutlich ja. Nach Einschätzung der Verbraucherzentrale steigen die Kosten aber um maximal zwei bis drei Euro pro Monat. Erste Erfahrungen zeigten, dass der Preis für Einzelnutzerverträge bei rund acht bis zehn Euro pro Monat liegt.
Alternativen zum Kabelanschluss:
DVB-T2 HD
In vielen Regionen können mit einer Zimmer- oder alten Dachantenne ca. 40 Sender empfangen werden
IPTV (Streaming)
Voraussetzung für den Empfang per Streamingdienst ist ein breitbandiger Internetanschluss
Satellit
Es werden alle gängigen Fernsehprogramme über eine Satellitenschüssel frei und unverschlüsselt empfangen