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Redaktion Mittagsmagazin

Welthandel und CO2-Preise: Studie zeigt, regionale Produkte nicht immer klimafreundlicher

Eine Studie der Welthandelsorganisation (WTO) zeigt, dass ein Apfel aus deutscher Produktion nicht zwangsläufig umweltfreundlicher ist als einer, der über eine Strecke von mehr als 18.000 Kilometern aus Neuseeland transportiert wurde. Mehr dazu jetzt in den „Besser Leben News“.


Ralph Ossa, der Chefökonom der WTO, betont, dass die Annahme vieler Menschen, regionale Produkte seien automatisch umweltfreundlich, nicht immer der Realität entspricht. Dies gelte insbesondere dann nicht, wenn die Gesamtbilanz der CO2-Emissionen im Zusammenhang mit dem Produkt berücksichtigt wird. Ossa erklärt: "Äpfel aus Neuseeland im Winter könnten ökologisch günstiger sein als Äpfel aus Deutschland, da letztere im Kühlhaus gelagert wurden und dadurch Energie verbraucht wurde." Er weist darauf hin, dass die Transportemissionen nur einen vergleichsweise kleinen Anteil an den Gesamtemissionen ausmachen. Entscheidende Unterschiede ergeben sich hingegen bei den Emissionen während der Produktion, beispielsweise durch die Lagerung von Obst oder Gemüse.


Ralph Ossa sieht im Welthandel eine Möglichkeit, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren. Er erklärt: "Der Handel kann eine bedeutende Rolle als Verstärker in der Klimapolitik spielen." Ein möglicher Weg sei die Einführung eines weltweiten CO2-Preises, einer Abgabe auf Emissionen, die bei der Produktion entstehen. Laut WTO könnten durch eine globale CO2-Steuer von etwa 90 Euro pro Tonne CO2 die Emissionen deutlich reduziert werden.


Bisher existieren CO2-Preise vorwiegend auf regionaler Ebene, beispielsweise in Europa. In Deutschland plant die Bundesregierung, den CO2-Preis gemäß ihren Plänen jährlich zu erhöhen, bis er 2024 bei 45 Euro pro Tonne liegt.

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