Die warmen Temperaturen der vergangenen Wintermonate könnten dazu führen, dass 2025 ein besonders zeckenreiches Jahr wird. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".
Bereits ab fünf Grad Celsius werden die Parasiten aktiv, und selbst Kälteperioden mit bis zu minus sieben Grad überstehen sie problemlos für einige Tage.
Frühe FSME-Fälle geben Anlass zur Sorge
Schon zu Beginn des Jahres traten die ersten Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auf – einer durch Zecken übertragenen virusbedingten Hirnhaut- oder Gehirnentzündung. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) wurden 2024 deutschlandweit 686 FSME-Fälle gemeldet, die zweithöchste Zahl seit Beginn der Erfassung. Nur im Jahr 2020 gab es mit 700 registrierten Infektionen noch mehr Fälle.
Dunkelziffer vermutlich weit höher
Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München, vermutet, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen erheblich höher liegt. „Die gemeldeten Fälle machen nur zehn Prozent aller tatsächlichen Infektionen aus“, erklärt er. Viele Erkrankungen verlaufen mild oder bleiben unentdeckt.
FSME-Impfung wird empfohlen
„Es gibt keine Region in Deutschland, die FSME-frei ist“, betont Dobler. Daher rät er grundsätzlich zur Impfung – unabhängig davon, ob ein Gebiet offiziell als Risikoregion gilt. Die Karte des RKI zeige nur Regionen mit besonders hoher Inzidenz, sei aber kein vollständiges Abbild der Realität.
Auch Borreliose ein ernstzunehmendes Risiko
Neben FSME können Zecken auch Lyme-Borreliose übertragen, eine durch Bakterien verursachte Erkrankung, die das Nervensystem und die Gelenke schädigen kann. Während gegen FSME eine Impfung existiert, gibt es für Borreliose bislang keinen Impfstoff. Da sie noch häufiger auftritt als FSME, ist besondere Vorsicht beim Aufenthalt in der Natur geboten.