Die AfD unter Björn Höcke erreicht bei der Thüringer Landtagswahl die Spitzenposition. Mehr dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Laut der Prognose der ARD kommt die Partei auf 30,5 Prozent der Stimmen. Dies markiert einen historischen Moment, da erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik eine als rechtsextrem eingestufte Partei eine Wahl zu einem Landesparlament für sich entscheidet. Im Vergleich zur Wahl von 2019, bei der die AfD 23,4 Prozent erhielt, konnte sie sich signifikant verbessern.
CDU auf dem zweiten Platz
Die CDU in Thüringen erzielt 24,5 Prozent der Stimmen und verbessert sich damit im Vergleich zu 2019 (21,7 Prozent). Trotz einer klaren Positionierung als Alternative zur Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Bodo Ramelow konnte die CDU die Unzufriedenheit im Land nicht ausreichend nutzen. Spitzenkandidat Mario Voigt setzte im Wahlkampf auf ein Duell gegen Höcke und versuchte, sich als Thüringer Macher zu präsentieren. Eine Koalition mit der AfD schloss Voigt jedoch aus.
Linke erleidet dramatischen Rückgang
Die Linke, geführt von Ministerpräsident Ramelow, erleidet einen dramatischen Rückgang und kommt laut Prognose auf nur 12,5 Prozent der Stimmen. Zum Vergleich: 2019 erreichte die Partei noch 31,0 Prozent. Trotz Ramelows langjähriger Regierungszeit und seiner hohen Popularität konnte die Partei die Wähler nicht überzeugen. Der Verlust an Unterstützung war auf verschiedenen politischen Feldern spürbar, und Ramelow konnte den Rückgang seiner Partei nicht aufhalten. Hauptthema im Wahlkampf war der Widerstand gegen die AfD.
BSW erzielt bemerkenswertes Ergebnis
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) verzeichnet ein überraschend starkes Ergebnis von 16,0 Prozent und zieht somit in den Thüringer Landtag ein. Das BSW punktete im Wahlkampf mit Themen wie der Kritik an Waffenlieferungen und der Forderung nach Verhandlungen mit Russland, wobei auch Positionen zu Zuwanderung und sozialer Sicherheit viele Wähler ansprachen. Wagenknecht, obwohl nicht zur Wahl angetreten, war ein zentraler Faktor im Wahlkampf.
Ampel-Parteien erleiden Misserfolg
Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP schneiden schwach ab. Die SPD erreicht mit 7,0 Prozent ein historisch niedriges Ergebnis, kann sich aber noch im Landtag halten. Trotz der langjährigen Regierungszugehörigkeit von Innenminister Georg Maier gelang es der Partei nicht, sich in den Augen der Wähler durchzusetzen. Die Grünen, unter den Spitzenkandidaten Madeleine Henfling und Bernhard Stengele, scheitern mit 4,0 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde und bleiben außerhalb des Landtags. Auch die FDP verfehlt mit nur 1,3 Prozent die Fünf-Prozent-Marke und scheidet aus dem Parlament aus.