Die Sterberaten aufgrund von Darmkrebs bei Personen im Alter von 25 bis 49 Jahren steigen sowohl in der EU als auch in Großbritannien, entgegen dem allgemeinen Trend rückläufiger Sterberaten. Mehr dazu jetzt in den „Besser Leben News“.
Ein Forschungsteam unter der Leitung von Carlo La Vecchia von der Universität Mailand erklärt dies im Fachjournal "Annals of Oncology" mit mehreren Faktoren. Insbesondere der höhere Anteil an übergewichtigen jungen Menschen wird als eine Ursache genannt. Zusätzlich spielen ein erhöhter Alkoholkonsum und eine reduzierte körperliche Aktivität eine Rolle.
Die Forscher betonen, dass Darmkrebs in jüngerem Alter in der Regel aggressiver ist und die Überlebenschancen im Vergleich zu älteren Menschen geringer sind. Daher wird erwogen, die Darmkrebsvorsorge auf eine jüngere Altersgruppe auszudehnen, beginnend ab 45 Jahren. In Deutschland haben gesetzlich Krankenversicherte die Möglichkeit, ab 50 Jahren (für Männer) bzw. ab 55 Jahren (für Frauen) eine Darmspiegelung durchführen zu lassen.
Darmkrebs entsteht in der Regel aus Wucherungen der Darmwand, die bei einer rechtzeitigen Darmspiegelung entfernt werden können, bevor sie sich zu Darmkrebs entwickeln.
Besonders besorgniserregend ist die Prognose des Forschungsteams für das Jahr 2024, da die Todesrate durch Darmkrebs in Großbritannien im Vergleich zu 2018 voraussichtlich um 26 Prozent bei Männern und fast 39 Prozent bei Frauen der Altersgruppe steigen wird. Auch in Italien wird ein Anstieg erwartet (plus 1,5 Prozent bei Männern und 2,6 Prozent bei Frauen), ebenso bei spanischen und polnischen Männern (plus 5,5 bzw. 5,9 Prozent) sowie bei 25- bis 49-jährigen Frauen in Deutschland (plus 7,2 Prozent). Es sei jedoch anzumerken, dass die absoluten Zahlen in dieser Altersgruppe noch vergleichsweise gering sind.