Im Jahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt 3.321 neue HIV-Fälle gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) bekannt gab. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Diese Zahl blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Unter den Betroffenen befanden sich auch 23 Kinder, die das Virus von ihren Müttern übertragen bekamen.
HIV-Übertragungswege und Diagnosen
Das HI-Virus, das die Krankheit Aids auslöst, führt in vielen Fällen über lange Zeit zu keinen erkennbaren Symptomen. Deshalb wird die Infektion oft erst Jahre nach der tatsächlichen Ansteckung diagnostiziert. Laut Schätzungen des RKI infizierten sich 2022 rund 2.200 Menschen neu mit HIV. Die meisten Neudiagnosen betreffen Personen, die aus anderen Ländern nach Deutschland kamen, darunter eine erhebliche Zahl aus der Ukraine. Es wird betont, dass manche Fälle nicht in Deutschland entstanden sind, sondern nur hier zum ersten Mal festgestellt wurden.
HIV-Risikogruppen und Therapieoptionen
Männer, die Sex mit Männern haben, stellten im Jahr 2023 mit 1.010 Fällen die größte Risikogruppe dar. Danach folgten Menschen mit heterosexuellen Kontakten (543) sowie Personen, die intravenöse Drogen konsumieren (166). Für etwa 800 Menschen konnte der Übertragungsweg nicht eindeutig bestimmt werden. Dank frühzeitiger Diagnosen, effektiver Therapien und der verstärkten Nutzung von Präventionsmaßnahmen wie der Präexpositionsprophylaxe (HIVPrEP) sank die Zahl der Neudiagnosen in dieser Gruppe seit 2014 deutlich.
Moderne HIV-Medikamente ermöglichen es Infizierten, bei frühzeitiger Behandlung eine normale Lebenserwartung und gute Lebensqualität zu erreichen. Eine rechtzeitige Diagnose durch einen HIV-Test bleibt dabei entscheidend, um eine Aids-Erkrankung zu verhindern.