Warum haben wir heute einen Feiertag? Wo liegt der Ursprung? Mehr dazu jetzt im LSJonline-Mittagsmagazin.
Die Ursprünge des Tags der Arbeit
Im Jahr 1886 riefen Gewerkschaften in den USA zu mehrtägigen Streiks auf, bei denen rund 400.000 Arbeiterinnen in mehreren Städten die Arbeit niederlegten, um für den 8-Stunden-Tag zu kämpfen. Dieser Streik führte zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, insbesondere in Chicago, bekannt als "Haymarket Riot", bei dem Polizist:innen und Demonstranten ums Leben kamen.
Der 1. Mai in Deutschland
Die Welle der Arbeiterdemonstrationen erreichte 1890 auch Europa. Rund 100.000 Arbeiterinnen und Arbeiter in Deutschland streikten und nahmen an den sogenannten Maispaziergängen teil. Der 1. Mai entwickelte sich zum Symboltag der Arbeiterklasse und wurde 1919 von der Nationalversammlung der Weimarer Republik zum gesetzlichen Feiertag erklärt.
Die Nazizeit: Missbrauch des Tags der Arbeit
Ab 1933 missbrauchten die Nationalsozialisten den 1. Mai, um unabhängige Gewerkschaften zu zerschlagen und die Arbeiterklasse zu kontrollieren. Der Feiertag wurde in "Feiertag der nationalen Arbeit" umbenannt und später zum "nationalen Feiertag des deutschen Volkes". Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der 1. Mai wieder zum Tag der Arbeit.
Die rote Nelke als Symbol der Solidarität
Trotz Verboten und Einschränkungen steckten sich Arbeiter:innen eine rote Nelke ins Knopfloch, um ihre Solidarität zu zeigen. Diese Blume wurde zum Symbol der Arbeiterklasse und erinnerte an die Französische Revolution, als Aristokraten sie als Zeichen der Unerschrockenheit trugen.