Die Deutsche Bahn plant umfassende Veränderungen, um die Qualität und Pünktlichkeit ihres Fernverkehrs zu verbessern und die Kundenbedürfnisse besser zu erfüllen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Neue Direktverbindung zwischen Berlin und Paris
Ab dem 16. Dezember können Reisende von Berlin aus direkt in die französische Hauptstadt Paris gelangen. Die Deutsche Bahn gab auf der Verkehrstechnikmesse Innotrans in Berlin bekannt, dass die Reisezeit etwa acht Stunden betragen wird. Dies markiert das erste Mal, dass die beiden Hauptstädte tagsüber im Hochgeschwindigkeitsverkehr miteinander verbunden sind. Die Abfahrt in Berlin ist täglich um 11:54 Uhr, während der Bahnhof Paris Est um 19:55 Uhr erreicht wird. In der entgegengesetzten Richtung beginnt die Fahrt um 9:55 Uhr in Paris. Insgesamt stehen 444 Sitzplätze zur Verfügung.
Verbesserung des internationalen Verkehrs
Die Erweiterung des internationalen Verkehrs ist Teil der Strategie der Deutschen Bahn, um die Ergebnisse des Fernverkehrs in den kommenden Jahren zu optimieren. Das Jahr 2024 stellte sich bisher als herausfordernd für das Unternehmen heraus. Michael Peterson, Mitglied des Bahn-Vorstands und zuständig für den Fernverkehr, erläuterte, dass der Betrieb durch Streiks, extreme Wetterbedingungen und eine marode Infrastruktur erheblich beeinträchtigt wurde.
Längere Buchungsfristen für Fahrkarten
Ab dem 16. Oktober dürfen Reisende ihre Tickets nun bis zu zwölf Monate im Voraus buchen, anstatt wie bisher sechs Monate.
Pünktlichkeit und Baumaßnahmen
Zur Steigerung der Pünktlichkeit im Fernverkehr, die derzeit bei 60,6 Prozent liegt, plant die Deutsche Bahn bis 2027 eine Erhöhung auf über 75 Prozent. Dazu werden umfangreiche Sanierungsarbeiten an den Strecken durchgeführt, die mit mehr Rücksicht auf den Fahrplan geplant werden.
Erweiterung des Angebots
Zusätzlich wird das Angebot an Sprinterverbindungen erhöht. Diese ICE-Fahrten haben nur wenige Haltestellen zwischen dem Start- und Endbahnhof. Ab Mitte Dezember ist außerdem eine neue Direktverbindung von Berlin nach Paris geplant, die etwa acht Stunden in Anspruch nimmt.
Kritische Einschätzung der Infrastruktur
Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, äußerte sich ebenfalls kritisch über die Entwicklungen. Er stellte fest: „Die Infrastruktur ist heute in einem bedeutend schlechteren Zustand und weit störanfälliger, als wir das im Jahr 2019 vorausgesehen haben. Das hat nicht nur Auswirkungen auf Qualität und Stabilität des Eisenbahnbetriebs, sondern beeinflusst auch unsere Ertragskraft.“