Gemäß einer Studie hat Deutschland aktuell den viert höchsten Mindestlohn in der EU. Dennoch ist Deutschland damit etwas zurückgefallen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Mit einem aktuellen Betrag von 12,41 Euro steht die Bundesrepublik unter den EU-Ländern, die einen Mindestlohn zahlen, derzeit an vierter Stelle. Dies teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag in Düsseldorf mit. Im Vorjahr lag Deutschland aufgrund der damaligen Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro noch auf dem zweiten Platz.
Ein höherer Mindestlohn als in Deutschland gilt derzeit in Luxemburg (14,86 Euro), den Niederlanden (13,27 Euro) und Irland (12,70 Euro), wie aus dem neuen internationalen Mindestlohnbericht des Instituts hervorgeht.
Nach Deutschland folgt Belgien (12,09 Euro). Dort und auch in Frankreich (11,65 Euro) wird die Lohnuntergrenze im laufenden Jahr jedoch noch erhöht, sodass beide Länder voraussichtlich zu Deutschland aufschließen werden. Dagegen existiert in Österreich, den nordischen Ländern und Italien kein gesetzlicher Mindestlohn. In diesen Ländern besteht jedoch laut Angaben des WSI eine sehr hohe Tarifbindung.
Die Mindestlöhne in Süd- und Osteuropa liegen deutlich niedriger. Die Lohnuntergrenzen reichen von 7,25 Euro in Slowenien über 6,87 Euro in Spanien und umgerechnet 6,10 Euro in Polen bis hin zu 5,65 Euro in Litauen, 4,85 Euro in Portugal und 4,51 Euro in Griechenland. Die niedrigsten Mindestlöhne in der EU gelten in Rumänien mit umgerechnet 3,99 Euro und in Bulgarien mit 2,85 Euro.
Laut dem Institut sind zum Jahreswechsel die gesetzlichen Mindestlöhne in der EU insgesamt kräftig gestiegen. Die 22 EU-Staaten mit einem allgemeinen Mindestlohn erhöhten die Lohnuntergrenzen vor dem Hintergrund hoher Inflationsraten im Durchschnitt um 9,7 Prozent.