Wissenschaftler warnen vor einer katastrophalen Korallenbleiche am Great Barrier Reef im australischen Bundesstaat Queensland. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Neue Unterwasseraufnahmen, die von der örtlichen Klimaschutzorganisation Climate Council veröffentlicht wurden, enthüllen das volle Ausmaß des Desasters: Ein Gebiet von Lizard Island bis zu den Keppel Islands, das sich über eine Strecke von 1.100 Kilometern erstreckt, ist betroffen. Experten zufolge wurde die Korallenbleiche durch eine kürzlich aufgetretene Hitzewelle im Meer ausgelöst.
Bei Wassertemperaturen von bis zu 30 Grad sind an einigen Stellen bis zu 80 Prozent der Korallen gebleicht, berichtet Diana Kleine, Projektmanagerin der Organisation Coral Watch. Sie beschrieb eine vier Meter breite Koralle, die über Tausende von Jahren gewachsen war und nun völlig bleich und weiß erscheint. Kleine warnte, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis die gebleichten Korallen absterben würden, wenn sich das Wasser in den kommenden Wochen nicht abkühle.
Angesichts dieser bedrohlichen Situation warnt das Climate Council davor, dass die Behörden bald eine weitere Massenbleiche ausrufen könnten. Der Schwerpunkt müsse darauf liegen, weiteren Schaden so weit wie möglich zu begrenzen. Das Riff sei wiederholten und zunehmenden Bedrohungen durch Klimaverschmutzung ausgesetzt, darunter häufigere und schwerwiegendere Hitzewellen im Meer, so die Organisation.
Das Great Barrier Reef ist aufgrund der Erwärmung der Meere zunehmend gefährdet. Korallen stoßen unter schwierigen Bedingungen die Algen ab, die normalerweise für ihre Färbung sorgen und mit denen sie in einer symbiotischen Beziehung leben. Obwohl gebleichte Korallen extrem gestresst sind, leben sie noch und können sich erholen. Experten zufolge sind sie jedoch aufgrund des sehr warmen Meerwassers anfällig für Krankheiten, die sie töten können.