Im Zeitraum von November 2023 bis April 2024 hat die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) rund 4.500 Kosmetikprodukte in 13 europäischen Ländern untersucht, darunter in Deutschland, Österreich, Dänemark und Italien. Ziel der Überprüfung war es, potenziell schädliche Chemikalien in Kosmetika zu identifizieren, die gesundheitliche oder umweltbedingte Risiken darstellen könnten. Mehr dazu im LSJonline-Mittagsmagazin.
Gefährliche Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten
Bei der Analyse lag der Fokus der Fachleute auf den Inhaltsstofflisten der Produkte. In 285 Kosmetika – darunter Eyeliner, Haarspülungen und andere Pflegeprodukte – wurden Chemikalien nachgewiesen, die entweder für die Umwelt oder die menschliche Gesundheit als bedenklich gelten. Einige dieser Stoffe, sogenannte „Ewigkeitschemikalien“, sind besonders problematisch, da sie sich in der Umwelt nicht abbauen.
Weitere der entdeckten Inhaltsstoffe stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein, unter anderem die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen oder sogar Krebs auslösen zu können. Die spezifischen Mengen und Verteilung der belasteten Produkte über die einzelnen Länder hinweg wurden in dem Bericht jedoch nicht detailliert aufgeführt.
Maßnahmen und Empfehlungen der ECHA
Nach Bekanntwerden der Ergebnisse haben die nationalen Behörden sofortige Schritte eingeleitet, um die betroffenen Produkte aus dem Verkauf zu nehmen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts waren die Nachforschungen in etwa der Hälfte der Fälle noch nicht abgeschlossen.
Die ECHA empfiehlt, auf folgende Stoffe in der Inhaltsstoffliste zu achten, um potenziellen Risiken vorzubeugen:
Perfluorononyl Dimethicone
Perfluorooctylethyl Triethoxysilane
Perfluorononylethyl Carboxydecyl
PEG-10 Dimethicone
Cyclopentasiloxane (D5)
Cyclomethicone (eine Mischung aus D4, D5 und D6)
Cyclotetrasiloxane (D4)
Gefahren in allen Preisklassen
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Untersuchung ist, dass die identifizierten schädlichen Chemikalien in Kosmetikprodukten aller Preiskategorien vorkommen. Dies zeigt, dass Verbraucher unabhängig vom Preis des Produkts mit gesundheits- oder umweltschädlichen Inhaltsstoffen in Berührung kommen können.