Am Landgericht Hof begann am Donnerstag der Prozess gegen den 26-jährigen Daniel T. aus dem Landkreis Wunsiedel. Er muss sich wegen Vergewaltigung, sexuellen Missbrauchs von Kindern und Einbruchdiebstahls verantworten.
Der Fall hatte deutschlandweit für Aufsehen gesorgt: Der Mann soll laut Anklage in ein Kinderheim in Wunsiedel eingebrochen sein und im Beisein eines 11-jährigen Jungen ein 10-jähriges Mädchen vergewaltigt haben. Anschließend soll der Junge das Mädchen getötet haben.
Nachdem die Anklageschrift verlesen wurde äußerte sich Daniel T. durch seinen Anwalt. Er gestand die Vorwürfe vollständig, jedoch mit Ausnahme der Brandstiftung.
In Bezug auf die Vorfälle im Kinderheim sagte er: "Ich kann keine Ruhe finden, ich weiß, dass es keine Entschuldigung gibt, ich bereue die Taten aber zutiefst.“ Er beteuerte, den Tod des Mädchens nicht gewollt zu haben und den Jungen nie dazu aufgefordert zu haben. Nach seinen Angaben habe der Junge den Anstoß für den sexuellen Missbrauch des Mädchens gegeben.
Daniel T., ein Müllwerker aus dem Landkreis Wunsiedel, zur Tatzeit 25 Jahre alt, soll laut Anklage finanzielle Probleme gehabt haben; sein Einkommen sei nicht ausreichend für Familie und ein gekauftes Haus gewesen.
Dies habe ihn laut Anklage dazu veranlasst, in fünf Fällen in Baucontainer, Wohnungen und andere Objekte einzubrechen und gestohlenes Diebesgut zu Geld zu machen.
In der Nacht zum 4. April 2023 soll er in das Kinderheim St. Josef in Wunsiedel gefahren sein. Vermutlich um dort Elektronikgeräte und Ähnliches zu stehlen.