Im letzten Jahr stieg die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland um 2,2 Prozent im Vergleich zu 2022. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden wurden insgesamt etwa 106.000 Fälle registriert, was den höchsten Stand seit 2012 darstellt. Die Statistiker haben keinen eindeutigen Grund für diesen Anstieg im Jahr 2023 identifiziert.
Sieben von zehn Frauen, die im Jahr 2023 einen Schwangerschaftsabbruch durchführten, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, während nur drei Prozent jünger als 18 Jahre waren. Vor dem Schwangerschaftsabbruch hatten 42 Prozent der Betroffenen noch kein Kind geboren.
96 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurden gemäß der Beratungsregelung durchgeführt. In den verbleibenden vier Prozent der Fälle wurden medizinische Gründe oder Sexualdelikte als Ursache angegeben.
Derzeit sind Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland grundsätzlich rechtswidrig, aber innerhalb bestimmter Fristen und nach Beratung straffrei. Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission hat kürzlich eine Reform des Abtreibungsrechts empfohlen. Diese Kommission befürwortet, Schwangerschaftsabbrüche im frühen Stadium der Schwangerschaft zu erlauben und nicht mehr durch das Strafrecht zu regeln.