Die Gruppe der Luxus-Kaufhäuser, bestehend aus dem KaDeWe (Berlin), dem Oberpollinger (München) und dem Alsterhaus (Hamburg), hat Insolvenz angemeldet. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Trotzdem wird der Betrieb der Häuser fortgesetzt, wie das Unternehmen am Montag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Die Insolvenz wurde als Eigenverwaltungsverfahren beantragt. Das Handelsunternehmen betonte, dass insbesondere die Mieten an den drei Standorten eine erhebliche Belastung für das Geschäft darstellen. Diese machten "ein nachhaltiges, ertragreiches Wirtschaften nahezu unmöglich", so die Aussage.
Die Insolvenz der KaDeWe Group GmbH erfolgt kurz nachdem das Signa-Firmengeflecht des österreichischen Investors René Benko in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Signa ist an der KaDeWe-Gruppe beteiligt.
Obwohl der KaDeWe-Geschäftsführer Michael Peterseim Ende November noch Zuversicht gezeigt hatte, dass die Gruppe nicht von der Signa-Krise beeinflusst werde, betonte er nun, dass die Indexmieten unverhältnismäßig hoch seien und weiter steigen sollten. Trotz operativer Exzellenz und steigender Umsätze in wirtschaftlich schwierigen Zeiten konnten zahlreiche Gespräche mit dem Vermieter dies nicht ändern.
Die Entscheidung für ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung deutet darauf hin, dass das Unternehmen gute Chancen sieht, den Geschäftsbetrieb fortzusetzen. Dies ist eine spezielle Variante des Insolvenzrechts, die auf die Sanierung eines Unternehmens abzielt, anstatt es abzuwickeln.
Die Central Group der thailändischen Familie Chirathivat besitzt 50,1 Prozent der KaDeWe Group, während die Signa Retail, zu der auch Galeria Karstadt Kaufhof gehört, 49,9 Prozent hält. Ende November kündigte die Signa Retail an, ihr Geschäft geordnet abzuwickeln, und vor drei Wochen beantragte Galeria Karstadt Kaufhof ein Insolvenzverfahren.