Kurz vor dem anstehenden Krankenhausgipfel in Berlin schlagen die deutschen Kliniken Alarm. Angesichts massiver finanzieller Probleme, die in Milliardenhöhe gehen, warnen sie vor möglichen Einschränkungen in der Versorgung der Patienten. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Kliniken warnen vor Engpässen bei der Patientenversorgung
Dies könnte auch zu längeren Wartezeiten bei planbaren Operationen führen. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), äußerte sich in einem Interview mit der "Augsburger Allgemeinen" und betonte, dass die finanzielle Situation der Krankenhäuser so kritisch sei wie nie zuvor. Laut Gaß plant jede zweite Klinik gezwungenermaßen, ihre Sparmaßnahmen zu verschärfen, was auch wichtige Versorgungsbereiche betreffen könnte.
Appell an den Gesundheitsminister
Gaß richtete einen dringenden Appell an den Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Er forderte eine Anpassung der Vergütungen der Krankenkassen für die Krankenhäuser, um den gestiegenen Kosten durch die Inflation und Lohnerhöhungen gerecht zu werden. Seit 2022, so Gaß, seien die Kosten in den Kliniken außer Kontrolle geraten. Ohne eine finanzielle Kompensation würden immer mehr Krankenhäuser in ihrer Existenz bedroht.
Milliarden-Defizit in 2024 erwartet
Für das laufende Jahr prognostizieren die deutschen Krankenhäuser ein Defizit von sechs Milliarden Euro. Gaß erklärte, dass die Kliniken seit Beginn der Inflationsphase durchschnittlich einen Verlust von drei Prozent pro Jahr verzeichnen – Zahlen, die für keine Branche langfristig tragbar seien. Die von der Ampel-Koalition vorgeschlagene Krankenhausreform bringe keine nennenswerten Verbesserungen, so Gaß. Er appellierte an die Länder, das Reformgesetz im Bundesrat zu stoppen und in einem Vermittlungsverfahren grundlegend zu überarbeiten.