Schmerzen im Kopf sind nicht gleich Schmerzen. Mediziner unterscheiden über 200 verschiedene Formen von Kopfschmerzen, die jeweils unterschiedliche Behandlungsansätze erfordern. Mehr dazu jetzt in einem "Besser Leben News Spezial".
Jedes Jahr am 5. September, dem Weltkopfschmerztag, klären Organisationen wie die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) über diese Volkskrankheit auf und setzen sich für eine bessere Diagnostik ein.
Spannungskopfschmerzen: Die häufigste Form
Spannungskopfschmerzen zählen zu den am weitesten verbreiteten Kopfschmerzformen. Fast jeder hat sie schon einmal erlebt. Sie äußern sich oft durch einen beidseitigen, drückenden Schmerz, der schwer zu lokalisieren ist. Anders als bei Migräne treten Begleiterscheinungen wie Übelkeit meist nicht auf, und körperliche Bewegung verschlechtert den Schmerz in der Regel nicht.
Die genauen Ursachen von Spannungskopfschmerzen sind noch nicht vollständig erforscht. Experten vermuten jedoch, dass Stress und Muskelverspannungen im Nacken- und Kieferbereich häufig Auslöser sind. Auch körperliche Anstrengung, Fehlhaltungen bei der Arbeit, übermäßige Konzentration sowie Alkohol und Nikotin können eine Rolle spielen.
Migräne: Mehr als nur Kopfschmerzen
Migräne unterscheidet sich deutlich von gewöhnlichen Kopfschmerzen. Typisch ist, dass der Schmerz meist nur eine Seite des Kopfes betrifft und deutlich intensiver ist. Migränepatienten leiden häufig unter zusätzlichen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen sowie einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen. Körperliche Aktivität kann den Schmerz verstärken. Eine Migräneattacke kann zwischen vier und 72 Stunden andauern.
Auch die Ursachen der Migräne sind noch nicht abschließend geklärt. Man nimmt an, dass eine veränderte Durchblutung im Gehirn oder Entzündungen in den Gefäßwänden Schmerzen verursachen. Hormonelle Veränderungen und genetische Veranlagungen könnten ebenfalls eine Rolle spielen.
Behandlungsansätze für Kopfschmerzen und Migräne
Zur Behandlung von Spannungskopfschmerzen und leichten Migräneanfällen greifen viele zu frei verkäuflichen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Aspirin. In einigen Fällen kann auch das Einreiben der Schläfen mit Pfefferminzöl Linderung verschaffen.
Bei Migräne sind diese Mittel jedoch oft nicht ausreichend wirksam. Für Migränepatienten gibt es spezielle Medikamente wie Triptane oder Ditane, die helfen, Migräneattacken vorzubeugen. Auch Betablocker, Antidepressiva und sogar Botox-Injektionen kommen je nach Schwere der Migräne zum Einsatz.
Neben medikamentösen Behandlungen spielt auch der Lebensstil eine wichtige Rolle. Regelmäßiger Ausdauersport kann den Stresshormonspiegel senken und so Kopfschmerzen vorbeugen. Auch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation helfen vielen Betroffenen. Wenn muskuläre Verspannungen im Nacken zu Kopfschmerzen führen, können gezielte Dehnübungen Abhilfe schaffen. Manche Menschen finden zudem durch alternative Methoden wie Akupunktur oder Biofeedback Linderung.
Wann sollte man ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen?
Gelegentliche Kopfschmerzen, die sich mit einfachen Mitteln wie Schmerztabletten lindern lassen, bedürfen meist keiner ärztlichen Behandlung. Treten die Schmerzen jedoch regelmäßig oder besonders stark auf, sollte man nicht zögern, ärztlichen Rat einzuholen. Dies gilt besonders, wenn die Kopfschmerzen die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.