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Redaktion Mittagsmagazin

Krankheitsausfälle in Kitas steigen drastisch: Erzieher deutlich häufiger betroffen als andere Berufsgruppen

Aktualisiert: 22. Aug.

Eine aktuelle Untersuchung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass Mitarbeiter in Kindertagesstätten deutlich häufiger krankheitsbedingt fehlen als Arbeitnehmerin anderen Berufen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Im Jahr 2023 lag die durchschnittliche Anzahl der Krankheitstage bei Beschäftigten in der Kinderbetreuung bei fast 30 Tagen. Im Vergleich dazu betrug der Durchschnitt bei anderen Berufsgruppen rund 20 Tage.


Starker Anstieg der Krankheitsfälle


Zwischen 2021 und 2023 ist die Anzahl der Krankheitstage von Erzieher um 26 Prozent gestiegen, was vor allem auf zunehmende psychische Belastungen zurückzuführen ist. Diese Entwicklung zeigt, dass der Gesundheitszustand des Kita-Personals zunehmend belastet ist.


Analyse der Krankenkassendaten


Die Bertelsmann Stiftung, die auch das Fachkräfte-Forum berät, beruft sich hauptsächlich auf Daten der DAK-Krankenkasse, bei der 12,2 Prozent der Kita-Beschäftigten versichert sind. Auch Zahlen anderer Krankenkassen bestätigen diesen besorgniserregenden Trend.


Überlastung und Fachkräftemangel


„Viele Kitas stecken in einem Teufelskreis: Aufgrund der steigenden Krankenstände fallen immer mehr Fachkräfte aus, wodurch die Überlastung für die verbleibenden Beschäftigten weiter zunimmt. An gute frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung ist vielerorts gar nicht mehr zu denken.“
Anette Stein

Kita-Expertin der Bertelsmann Stiftung


Hauptursachen für Krankschreibungen und Lösungsansätze


Laut der Stiftung sind Atemwegserkrankungen und psychische Probleme die häufigsten Gründe für die hohen Krankenstände im Kita-Bereich, basierend auf Angaben der Techniker Krankenkasse. Um die durch Krankheit, Urlaub und Fortbildungen entstehenden Ausfallzeiten zu kompensieren, wären nach Berechnungen der Stiftung fast 97.000 zusätzliche Vollzeitkräfte notwendig. Die Kosten für diese Maßnahme würden sich auf etwa 5,8 Milliarden Euro jährlich belaufen, was zumindest kurzfristig zur Stabilisierung der Personalsituation beitragen könnte.

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