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Redaktion Mittagsmagazin

Kritik an Bundeswehr-Auftritten an Schulen: Bildungspolitiker und Lehrergewerkschaft fordern Fokus auf pädagogische Lösungen

Mehrere Vertreter und Vertreterinnen aus dem Bereich Bildung sowie die Lehrergewerkschaft VBE haben sich gegen die Präsenz von Bundeswehr-Vertretern an Schulen ausgesprochen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, betonte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass Schulen zwar ihre Verantwortung im Umgang mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Kriegen, Pandemien oder Naturkatastrophen wahrnehmen müssten. Diese Aufgabe liege jedoch in den Händen fachlich geschulter Pädagogen. Brand unterstrich die Bedeutung, dass viele dieser Herausforderungen bei Kindern Ängste auslösen könnten. Die Aufgabe der Lehrkräfte sei es daher, diesen Ängsten entgegenzuwirken, indem sie die Situationen bestmöglich erklären und verarbeiten. Es sei nicht erforderlich, Vertreter großer privatwirtschaftlicher Unternehmen, der Bundeswehr oder der Politik in die Schulen einzuladen.


Auch mehrere Bildungspolitiker, darunter Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) und Thomas Jarzombek, bildungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, äußerten Kritik. Jarzombek betonte, dass die Hauptaufgabe darin bestehe, Kinder für die Schule zu befähigen und nicht für Kriege. Er verwies darauf, dass jedes vierte Kind in der Grundschule nicht ausreichend lesen und schreiben könne und dass hier dringend gehandelt werden müsse. Die Ministerin würde ihrer Verantwortung nicht gerecht werden und lenke mit solchen Forderungen von den eigentlichen Problemen ab.


Der VBE und die Bildungspolitiker richteten ihre Kritik gegen einen entsprechenden Vorstoß von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Die FDP-Politikerin hatte am Wochenende vorgeschlagen, Zivilschutzübungen an Schulen durchzuführen und Schulen dazu aufgerufen, ein entspannteres Verhältnis zur Bundeswehr zu entwickeln.

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