In Hamburg wird derzeit geprüft, ob ein Medizinstudent sich möglicherweise mit dem Marburg-Virus infiziert hat. Mehr dazu jetzt im LSJonline-Mittagsmagazin.
Nach Informationen der örtlichen Sozialbehörde war der Student kurz zuvor in Ruanda tätig, wo er in einem Krankenhaus arbeitete, das Patienten mit dem Virus behandelt hatte.
Ursprung der Krankheit
Die Krankheit wurde erstmals in den 1960er-Jahren bekannt. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ereignete sich der erste dokumentierte Ausbruch des Marburg-Virus 1967 in Deutschland. Damals infizierten sich in der Stadt Marburg 29 Personen, von denen sieben starben.
Überblick: Wichtige Fakten
Was sind Marburg-Viren und wo treten sie auf?
Das Marburg-Virus gehört, ähnlich wie das Ebola-Virus, zur Familie der Filoviren und ist ein RNA-Virus. Bisher wurde das Virus vor allem in Ost-, Zentral- und Südafrika festgestellt. 2021 wurde jedoch auch der erste Fall in Westafrika gemeldet.
Was sind die Symptome einer Infektion?
Infektionen mit dem Marburg-Virus führen zu einem hämorrhagischen Fieber, das in vielen Fällen tödlich verläuft. Je nach Virusstamm und Gesundheitsversorgung schwankt die Sterblichkeitsrate zwischen 24 und 88 Prozent. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis 21 Tagen können Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen auftreten. Im fortgeschrittenen Stadium kommen Erbrechen, starke Durchfälle und in schweren Fällen auch Blutungen und Organversagen hinzu.
Was sind Übertragungswege des Virus?
Das Marburg-Virus wird durch den Nilflughund (Rousettus aegyptiacus) übertragen. Eine Infektion kann durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten von infizierten Personen erfolgen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Aktuell gibt es keine spezifische Therapie oder einen zugelassenen Impfstoff gegen das Marburg-Virus. Unterstützende Maßnahmen wie Flüssigkeitszufuhr und symptomatische Behandlungen können jedoch die Überlebenschancen erhöhen.
Quelle: Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin