In der diesjährigen Zeckensaison wurde eine spürbare Zunahme an Fällen der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) verzeichnet. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden bis Ende Oktober bundesweit insgesamt 582 Infektionen mit dem FSME-Virus gemeldet. Diese Zahl liegt um 145 Fälle höher als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Die jährliche Zahl der gemeldeten FSME-Fälle schwankt stark und wird durch klimatische und ökologische Faktoren beeinflusst.
Risikogebiete und Betroffene Regionen
Das Risiko für eine FSME-Infektion ist nicht gleichmäßig über das Land verteilt. Die betroffenen Gebiete konzentrieren sich insbesondere auf den Süden und Südwesten Deutschlands. Hohe Risikogebiete sind Bayern und Baden-Württemberg sowie Teile Südhessens, das südöstliche Thüringen, Sachsen und seit 2022 auch der Südosten Brandenburgs. Darüber hinaus gibt es vereinzelte Risikozonen in Mittelhessen, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Einflussfaktoren auf die Zahl der FSME-Fälle
Die Anzahl der FSME-Fälle schwankt jährlich erheblich. Das RKI erklärt, dass klimatische und ökologische Faktoren eine zentrale Rolle spielen, da sie die Aktivität der Zecken und den Lebenszyklus sowie die Population der Wirtstiere beeinflussen. Hinzu kommt, dass das Freizeitverhalten der Menschen, die sich bei milder Witterung häufiger in der Natur aufhalten, das Risiko eines Zeckenbisses erhöhen kann. Zecken werden ab einer Temperatur von etwa sechs Grad aktiv.
Borreliose – Eine weitere Gefahr durch Zecken
Zusätzlich zu FSME kann ein Zeckenbiss auch Lyme-Borreliose übertragen, eine bakterielle Infektion, die in ganz Deutschland vorkommt. Anders als bei FSME besteht für Borreliose jedoch keine bundesweite Meldepflicht. Dennoch weist das RKI auch bei Borreliose einen Anstieg der Fallzahlen in diesem Jahr aus. Bislang wurden 9.730 Borreliose-Fälle gemeldet, während es im gesamten Vorjahr 9.601 Fälle waren. Unbehandelt kann die Erkrankung schwere Entzündungen an Gelenken, Herzmuskel und Nervensystem verursachen. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es bisher nicht.