Der bereits wegen schwerer Vergewaltigung verurteilte Dominique Pelicot sieht sich einer weiteren Klage gegenüber. Seine Tochter Caroline Darian wirft ihm vor, sie über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg missbraucht zu haben. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Dabei soll er sie jeweils zuvor mit Medikamenten betäubt haben. Diese Anschuldigungen machte die 46-Jährige gemeinsam mit ihrer Anwältin gegenüber dem französischen Nachrichtensender BFMTV öffentlich.
Ein Zeichen für andere Opfer
Mit ihrer Klage wolle Darian ein Signal setzen: "Dass wir niemals aufgeben dürfen", erklärte sie gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Ihre Entscheidung, juristisch gegen ihren Vater vorzugehen, sei nicht nur ein persönlicher Schritt, sondern auch ein Appell an andere Betroffene, sich gegen ihre Peiniger zu wehren.
Vergangene Verurteilung und weitreichender Missbrauchsskandal
Bereits im Dezember wurde Dominique Pelicot vom Gericht in Avignon zu einer Höchststrafe von 20 Jahren Haft verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass er seine damalige Ehefrau Gisèle fast zehn Jahre lang systematisch mit Medikamenten betäubt und vergewaltigt hatte. Darüber hinaus soll er sie in Internetforen fremden Männern zur Vergewaltigung angeboten haben. Insgesamt wurden in diesem Zusammenhang 50 weitere Männer verurteilt, die Strafen reichten von drei bis 15 Jahren.
Beweise aus den Ermittlungen
Caroline Darian hatte schon während des Prozesses darauf hingewiesen, dass sie ebenfalls Opfer ihres Vaters geworden sei. Die Ermittler fanden belastendes Material: Fotos, die sie offenbar bewusstlos und in fremder Unterwäsche zeigten. Pelicot hingegen wies sämtliche Vorwürfe, seine Tochter missbraucht zu haben, zurück.
Unglaubwürdige Verteidigung
Trotz seiner Beteuerungen, unschuldig zu sein, zeigt sich Darian überzeugt, dass ihr Vater erneut lügt: "Ja, er hat es bestritten, aber er hat in den zweieinhalb Jahre dauernden Ermittlungen mehrfach gelogen und mehrere Versionen der Geschichte erfunden." Sie betont, dass der Prozess bereits gezeigt habe, dass Pelicot nie "die volle Wahrheit über die von ihm begangenen Taten" gesagt habe.