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Redaktion Mittagsmagazin

Neue Blutgruppe entdeckt: Durchbruch bei seltenem Antigen AnWj

Ein Team von Wissenschaftlern aus Bristol, England, hat eine neue Blutgruppe identifiziert, die den Namen „MAL“ trägt. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".


Diese Entdeckung löst ein jahrzehntelanges Rätsel um das Antigen AnWj, das in der Medizin seit 50 Jahren für Diskussionen sorgte. Die britische Gesundheitsbehörde NHS berichtete in einer Pressemitteilung über diesen wissenschaftlichen Durchbruch.


Bedeutung des AnWj-Antigens


Das AnWj-Antigen ist ein bestimmter Marker, der sich auf der Oberfläche roter Blutkörperchen befindet. Bei einigen Menschen kann dieses Antigen aufgrund genetischer Veranlagungen oder Krankheiten nicht produziert werden, was zu einem AnWj-negativen Bluttyp führt. Mit der Entschlüsselung des genetischen Hintergrunds des Antigens ist es nun möglich, Personen mit einem AnWj-negativen Bluttyp leichter zu erkennen. Dies kann helfen, schwerwiegende Komplikationen bei Bluttransfusionen zu vermeiden, wie etwa gefährliche Blutgerinnungsstörungen. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Blood veröffentlicht.


Moderne Genforschung als Schlüssel


Um diese Entdeckung zu machen, verwendeten die Forscher eine Methode namens Exom-Sequenzierung, bei der Gene, die für die Proteinsynthese verantwortlich sind, genau untersucht werden. Durch diese Technik konnten die Wissenschaftler eine spezifische Mutation im MAL-Gen identifizieren, die für das AnWj-Antigen entscheidend ist. In Laborexperimenten konnte gezeigt werden, dass Zellen mit dem intakten MAL-Gen das AnWj-Antigen produzierten, während Zellen mit der mutierten Variante dies nicht taten.


Seltene genetische Fälle


Der AnWj-negative Bluttyp ist äußerst selten und tritt meist in Zusammenhang mit schweren Krankheiten wie Krebs oder bestimmten Bluterkrankungen auf, die das Antigen unterdrücken. Nur wenige Menschen weltweit besitzen diesen Bluttyp aufgrund genetischer Veranlagung, darunter auch eine Familie aus Israel. In der Studie wurde außerdem das Blut einer Frau untersucht, die bereits in den 1970er Jahren als erste bekannte AnWj-negative Person identifiziert wurde.


Neue Perspektiven für die Medizin


Durch die Entdeckung des MAL-Blutgruppensystems eröffnen sich neue medizinische Möglichkeiten. Es können präzisere Tests entwickelt werden, um Menschen mit diesem seltenen Bluttyp frühzeitig zu erkennen. Dies verbessert die Vorbereitung bei Bluttransfusionen und reduziert das Risiko gefährlicher Reaktionen erheblich.

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