Wie kann man Kinder vor Online-Pornografie schützen? Diese Frage wird derzeit intensiv in Großbritannien diskutiert. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Laut einer Studie kommen Kinder durchschnittlich im Alter von 13 Jahren erstmals mit pornografischem Material im Internet in Kontakt. Die britische Medienaufsichtsbehörde OfCom erwägt nun den Einsatz von Gesichtserkennung, um Minderjährigen den Zugang zu solchen Inhalten zu verwehren. Der Vorschlag sieht vor, dass Handy- oder Computerkameras das Gesicht scannen, um das Alter zu verifizieren.
Im Rahmen des neuen Online-Sicherheitsgesetzes sind Medienwebsites und Suchmaschinen dazu verpflichtet, Kinder vor schädlichen Inhalten zu schützen. OfCom prüft außerdem Methoden wie Ausweiskontrollen, Handy-Altersbeschränkungen, Kreditkartenchecks und Technologien zur Altersschätzung. Yoti, ein Unternehmen, das Altersschätzungstechnologie für Erotikseiten bereitstellt, betont die Wahrung der Datenschutzrechte der Nutzer:innen. Julie Dawson von Yoti erklärte der BBC: "Es dauert etwa eine Sekunde, es erfolgt keine Identifizierung der Person, und das Bild wird sofort gelöscht."
Trotzdem äußern Datenschutzaktivist:innen und Websitebetreiber:innen Bedenken bezüglich des Schutzes sensibler Daten. Aylo, das Unternehmen hinter Pornhub, unterstützt zwar die Altersverifizierung, betont jedoch Sicherheits- und Datenschutzrisiken. Es warnt davor, dass Nutzer:innen möglicherweise auf unkontrollierte und unsichere Bereiche des Internets ausweichen könnten. Pornhub, weltweit die 14. meistbesuchte Website laut Similarweb-Statistiken, bevorzugt eine dezentrale Altersüberprüfung durch elterliche Kontrollen auf Geräten zum Schutz von Kindern.
Die derzeitigen Richtlinien betreffen lediglich pornografische Websites und Apps. Entwürfe für Verhaltenskodizes, die auch den Umgang mit Pornografie auf Social-Media-Plattformen regeln, sollen im Jahr 2024 veröffentlicht werden.