Bei der Suche nach dem vermissten Mädchen hat die Polizei in einem Waldstück die Leiche des Mädchens gefunden. Dies teilte Polizeipräsident Carsten Kaempf am Mittwoch (12. Juni) bei einer Pressekonferenz in Chemnitz mit. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Gefundene Leiche ist das vermisste Mädchen
„Wir haben nun die Gewissheit, dass es sich um die kleine Valeriia handelt“, erklärte Mandy Kürschner, die Leiterin der Kriminalpolizeiinspektion Chemnitz. „Der Verlust eines Kindes zerreißt einem das Herz“, fügte Polizeipräsident Carsten Kaempf hinzu. Die Polizisten machten die traurige Entdeckung im Wald an einer Durchgangsstraße. „Abseits der Waldwege, tief im Unterholz“, sagte Mandy Kürschner. Der Fundort der Leiche ist weiterhin weiträumig abgesperrt. Ermittler sichern Spuren in dem Gebiet, aus dem Zeugen am Montag (10. Juni) Hilferufe gehört haben wollen. Ein Bestattungsfahrzeug steht am Wegesrand, und das Technische Hilfswerk unterstützt die Ermittler.
„Das Kind ist gewaltsam zu Tode gekommen“, sagte Polizeisprecherin Jana Ulbricht. Derzeit gibt es keine Hinweise auf ein Sexualverbrechen, erklärte die Sprecherin der Chemnitzer Staatsanwaltschaft, Ingrid Burghart. Eine Mordkommission ermittelt. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun „auf den sozialen Nahbereich“ des Mädchens, teilte die Polizei mit. Der Fundort und Valeriias Elternhaus liegen nur knapp vier Kilometer voneinander entfernt. Die Polizei untersucht weiterhin, wann und wie Valeriia verschwunden ist. Hinweise darauf, dass sie vor der Schule in einen Bus gestiegen sei, wurden nicht bestätigt.
Fundort sei Tatort
Laut Polizeisprecherin Jana Ulbricht handelt es sich bei dem Fundort der Leiche vermutlich auch um den Tatort. Die Polizei prüft weiterhin verschiedene Hypothesen zu Valeriias Verschwinden. Nähere Details zur Auffindesituation des Mädchens wurden nicht bekannt gegeben.
Tagelange, intensive Suche nach Valeriia
Das aus der Ukraine stammende Mädchen lebt seit 2022 mit seiner Mutter in Deutschland. Der Vater kämpft derzeit an der Front in der Ukraine. Valeriia machte sich am frühen Morgen des 3. Juni auf den Weg zur Schule, kam dort jedoch nie an. Hunderte Polizisten suchten daraufhin nach dem Mädchen. Hunde, Drohnen und Hubschrauber waren im Einsatz. „Ohne die Suchmaßnahmen hätten wir Valeriia bis heute nicht gefunden“, sagte Mandy Kürschner.
Im Zuge der Suche nach Valeriia werteten Ermittler Funkzellendaten aus, überprüften bekannte Sexualstraftäter in der Umgebung und befragten zahlreiche Anwohner. Die Mutter des Mädchens wird psychologisch betreut. „Wir sind auch heute bei ihr“, sagte Polizeipräsident Carsten Kaempf. Auch zum in der Ukraine lebenden Vater der Neunjährigen wurde bereits am Dienstagabend nach dem Fund der Leiche Kontakt aufgenommen.