Laut einer Studie der Europäischen Union hat sich in den letzten fünf Jahren der Rassismus gegenüber schwarzen Menschen in Deutschland signifikant verschlimmert. Mehr dazu jetzt in Nachrichten des LSJonline-Mittagsmagazins.
Deutschland belegte den letzten Platz unter den 13 Mitgliedstaaten der EU, in denen die EU-Agentur für Grundrechte (FRA) Umfragen durchführte.
In Deutschland gaben 76 Prozent der Befragten an, aufgrund ihrer Herkunft und Hautfarbe rassistische Diskriminierung erlebt zu haben, im Vergleich zu 52 Prozent im Jahr 2016. Lediglich Österreich wies mit 72 Prozent eine ähnlich hohe Rate auf. Im Gegensatz dazu verzeichneten Polen (20 Prozent) und Schweden (25 Prozent) die niedrigsten Werte.
Bei der Arbeitssuche fühlten sich 34 Prozent der Befragten diskriminiert, während 31 Prozent angaben, am Arbeitsplatz selbst Diskriminierung erfahren zu haben. Ebenso viele berichteten von Diskriminierung bei der Wohnungssuche. In Deutschland empfanden sogar 56 Prozent Benachteiligung bei der Jobsuche.
Die FRA ruft die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten dazu auf, sicherzustellen, dass Menschen afrikanischer Herkunft ihre Rechte ohne Rassismus und Diskriminierung ausüben können. Dies erfordert die Einführung abschreckender Sanktionen gegen Diskriminierung und Rassismus sowie die Verhinderung diskriminierender Praktiken in Institutionen und Behörden.
Die Studie beruht auf den Angaben von etwa 6.750 Befragten und wurde von der FRA zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 in den folgenden Ländern durchgeführt: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, Schweden und Spanien.