Der Lehrkräftemangel an Grundschulen könnte laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung bald der Vergangenheit angehören. Die Prognose zeigt, dass sich der Mangel bis Mitte dieses Jahrzehnts umkehren könnte. Alles dazu im LSJonline-Mittagsmagazin.
Nach Berechnungen des Bildungsforschers Klaus Klemm und des Bildungsexperten der Bertelsmann Stiftung, Dirk Zorn, sollen von 2023 bis 2035 insgesamt etwa 96.250 fertig ausgebildete Lehrkräfte für das Grundschullehramt verfügbar sein. Der Bedarf an neuen Einstellungen im gleichen Zeitraum wird voraussichtlich jedoch nur etwas mehr als 50.000 Personen umfassen.
Daher werden bis 2035 voraussichtlich 45.800 Grundschullehrerinnen und -lehrer mehr zur Verfügung stehen, als für den Unterricht benötigt werden. Im Vergleich dazu hatte die Kultusministerkonferenz in ihrer Prognose des letzten Monats lediglich einen Gesamtüberschuss von 6.300 Absolventen ermittelt.
Die Ursache für diese Entwicklung liegt in einer Trendwende in der demografischen Entwicklung. Während im Jahr 2021 in Deutschland noch 795.500 Kinder geboren wurden, sank diese Zahl 2022 auf 738.800 und wird laut Schätzungen für 2023 nur noch 689.300 betragen. Der deutliche Rückgang um mehr als 100.000 Geburten führt dazu, dass auch die Anzahl der Schülerinnen und Schüler ab 2028 stärker abnehmen wird, als es in der Prognose der Kultusministerkonferenz angenommen wurde.