Sprachliche Entwicklungen spiegeln oft gesellschaftliche und krisenbedingte Veränderungen wider. Der Duden berücksichtigt solche Trends und hat in seiner neuen Ausgabe 3.000 Wörter aufgenommen. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".
Nach einer vierjährigen Pause erscheint am Dienstag die 29. Auflage dieses bekannten deutschen Rechtschreibwerks. Mit 151.000 Einträgen ist diese gedruckte Ausgabe umfangreicher als je zuvor. Laut Kathrin Kunkel-Razum, der Chefredakteurin des Duden, sind die größten sprachlichen Veränderungen der letzten Jahre vor allem in drei Bereichen zu finden: Krisen, Konflikte und Kulinarik.
Die Duden-Redaktion ergänzt nicht nur neue Wörter, sondern entfernt auch regelmäßig solche, die kaum noch benutzt werden. In der aktuellen Auflage wurden 300 Begriffe gestrichen, so Kunkel-Razum. Sie betont, dass das Löschen von Wörtern schwieriger sei als das Hinzufügen, da es aufwendiger ist, nachzuweisen, dass ein Wort wirklich nur noch selten gebraucht wird. Manchmal werden gestrichene Wörter aber auch wieder aufgenommen. So kehrte das Wort „Hackenporsche“ (umgangssprachlich für einen Einkaufswagen) nach Beschwerden über seine Entfernung in den neuen Duden zurück, berichtet Kunkel-Razum.
Der nach Konrad Duden benannte Leitfaden war lange Zeit die autoritative Quelle für deutsche Rechtschreibung. Doch mit der Rechtschreibreform von 1996 verlor er sein Monopol. Heute ist der Rat für deutsche Rechtschreibung maßgebend und veröffentlicht das „amtliche Regelwerk“, das aus Regeln und einem Wörterverzeichnis besteht. Werke wie der Duden setzen diese Regelungen für den Alltag um.