Die Bertelsmann Stiftung hat kürzlich errechnet, dass in Deutschland derzeit mehr als 400.000 Kita-Plätze fehlen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Obwohl in den letzten Jahren Fortschritte beim Ausbau der Kita-Angebote zu verzeichnen waren, teilt die Stiftung mit, dass der Bedarf kontinuierlich gestiegen ist. Seit 2013 besteht ein gesetzlicher Anspruch auf einen Kita-Platz für Kinder ab einem Jahr, während dieser Anspruch für Über-Dreijährige bereits seit 1996 besteht.
Die Bertelsmann Stiftung sieht die Möglichkeit "spürbarer" Verbesserungen bis 2030, betont jedoch, dass dafür sofort gehandelt werden müsse. In den ostdeutschen Ländern könnte aufgrund sinkender Kinderzahlen eine Angleichung des Personalschlüssels an das Westniveau und eine Deckung des Platzbedarfs möglich sein. Für die meisten westdeutschen Länder könnte es jedoch schwieriger werden, bis 2030 die Ziele für Platzbedarf und Personalschlüssel zu erreichen. Langfristige Verbesserungen bis 2030 erfordern laut der Stiftung unter anderem eine Schaffung besserer Arbeitsbedingungen für Betreuer:innen.
Die detaillierten Berechnungen wurden in den Veröffentlichungen "Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme" und "Fachkräfte-Radar für Kita und Grundschule" vorgestellt. Die Grundlage bilden Daten der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik bis zum ersten März sowie Ergebnisse einer regelmäßigen Befragung aller zuständigen Länderministerien.
Die Bertelsmann Stiftung, 1977 gegründet, gibt an, heute mehr als 80 Prozent der Aktien am Bertelsmann Medienverlag zu halten, zu dem unter anderem die RTL Gruppe und Penguin Random House gehören. Die Stiftung sammelt und analysiert Daten für ihre Studien und gibt Handlungsempfehlungen an Entscheidungsträger. Sie agiert operativ, unterstützt also nicht die Arbeit Dritter, sondern investiert ausschließlich in selbst initiierte Projekte. Die Stiftung sieht sich dem Gemeinnutzen verpflichtet und betont ihre Neutralität, die jedoch in der Vergangenheit oft angezweifelt wurde.