Heftige Regenfälle und massive Hagelschauer haben in Spanien verheerende Schäden angerichtet und zahlreiche Menschenleben gefordert. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Nach aktuellen Berichten sind mindestens 95 Menschen durch die Unwetter ums Leben gekommen, insbesondere die Region rund um Valencia wurde schwer getroffen. Zudem gelten viele Menschen als vermisst, und Tausende sind in ihren Fahrzeugen gefangen.
Tausende Autofahrer auf Autobahnen gestrandet
Rund 5.000 Fahrzeuge sind aufgrund der extremen Wetterbedingungen auf den Autobahnen A3 und A7 in der Region Valencia blockiert. Nach Angaben der Polizei, Guardia Civil, wurden viele dieser Autos, Busse und Lastwagen von ihren Insassen verlassen, die sich vor den Wassermassen in Sicherheit bringen wollten. Die Nachrichtenagentur dpa meldet, dass etwa 1.200 Menschen seit über 24 Stunden in ihren Autos festsitzen.
Regierung reagiert mit Krisenstab und Militäreinsatz
Angesichts der Katastrophe hat die spanische Regierung in Madrid einen Krisenstab eingerichtet. Um den Einsatzkräften vor Ort zu helfen, wurde eine auf Rettungsmissionen spezialisierte Militäreinheit nach Valencia geschickt. Der spanische König Felipe VI. zeigte sich tief betroffen und sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Das spanische Parlament gedachte der vielen Opfer in einer Schweigeminute.
„Historisches“ Unwetter mit katastrophalen Folgen
Die Unwetterserie hatte bereits Tage zuvor begonnen, als heftige Regenfälle, Hagel und starke Windböen die Region heimsuchten. Mercedes González, eine Landwirtin aus der Region, berichtete der Zeitung „El País“, dass die Hagelkörner stellenweise die Größe von Golfbällen erreichten. In nur zwölf Stunden fielen in manchen Gebieten bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter.
Die Rolle des „Kalten Tropfens“ in der Wetterlage
Der spanische Wetterdienst Aemet bezeichnete das Unwetter als das schwerste Ereignis dieses Jahrhunderts in der Region Valencia und sprach von einem „historischen Kalten Tropfen“. Diese meteorologische Erscheinung tritt häufig im Herbst entlang der Mittelmeerküste auf und entsteht, wenn kalte atlantische Luftmassen auf das warme Mittelmeer treffen.