Anlässlich des Weltmädchentages hat UNICEF eine erstmalige Studie veröffentlicht, die das Ausmaß sexualisierter Gewalt gegen Mädchen und junge Frauen beleuchtet. Die Ergebnisse zeigen erschütternde Details über das weltweite Problem. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Täter meist aus dem familiären Umfeld
Die Untersuchungen ergaben, dass die Täter häufig Männer aus dem nahen Umfeld der Opfer sind – Personen, denen die Mädchen ursprünglich vertrauten. UNICEF bezeichnet dieses Phänomen als „tiefen Makel im moralischen Gefüge unserer Gesellschaft“.
Repräsentative Studie über mehr als ein Jahrzehnt
Die nun veröffentlichten Zahlen stammen aus einer groß angelegten Erhebung, die zwischen 2010 und 2022 in 120 Ländern durchgeführt wurde. Claudia Cappa, Kinderschutzexpertin bei UNICEF, erklärt, dass die Befragungen von staatlichen Statistikämtern in den jeweiligen Ländern organisiert wurden. Die Ergebnisse basieren auf Schätzungen, die etwa 80 Prozent der Weltbevölkerung abdecken.
Besonders hohe Betroffenheit in Krisengebieten
Ein besonders alarmierender Befund ist die hohe Zahl von Übergriffen in Kriegs- und Krisenregionen. Hier wurde jedes vierte Mädchen Opfer von Vergewaltigungen oder sexueller Gewalt. In bewaffneten Konflikten wird sexualisierte Gewalt oftmals gezielt als Kriegswaffe eingesetzt.
Appell an die Staaten: Schutz und Prävention stärken
Cappa fordert die Regierungen weltweit dazu auf, mehr für den Schutz von Mädchen zu tun. Es reiche nicht aus, nur härtere Strafen für Täter zu verhängen. Vielmehr müssten tief verwurzelte gesellschaftliche Probleme wie Geschlechterungleichheit, toxische Männlichkeitsbilder und das Stigma der Opfer angegangen werden, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken.