In der abgelegenen Provinz Süd-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK) breitet sich eine besonders gefährliche Form des Mpox-Virus, das früher als Affenpocken bekannt war, rasch aus. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".
Auch aus anderen Ländern Afrikas werden inzwischen Fälle gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat daher einen Notfallausschuss ins Leben gerufen.
Wie groß ist die Bedrohung für die internationale Gemeinschaft?
Nach Angaben der WHO wurden seit dem Ausbruch zu Beginn des Jahres 2023 im Kongo 50 weitere Fälle von Mpox registriert, wodurch die Gesamtzahl der Infektionen auf 27.000 gestiegen ist. Es wird zudem vermutet, dass es auch in Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda zu weiteren Infektionen gekommen ist.
Wegen der Ausbreitung des Virus über die Grenzen der Demokratischen Republik Kongo hinaus hat der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus angekündigt, einen Notfallausschuss einzuberufen, um zu prüfen, ob die aktuelle Situation als internationale Gesundheitskrise eingestuft werden sollte. Ein genauer Termin für die Einberufung des Ausschusses steht jedoch noch aus.
Die besonders gefährliche Variante gehört zur Klade I
Die Variante des Mpox-Virus, die in Süd-Kivu und anderen Regionen Afrikas festgestellt wurde, gehört zur Klade I. Diese Variante zeigt sich besonders aggressiv und kann bei Kindern oft tödlich verlaufen. Zudem besteht bei Schwangeren ein hohes Risiko für Fehlgeburten. Klade bezeichnet dabei verschiedene Linien oder Untergruppen von Viren.
Dr. John Claude Udahemuka von der Universität Ruanda, der die Situation untersucht, warnte bereits im Juni, dass diese mutierte Variante die gefährlichste bekannte Form des Mpox-Virus sei, da sie sich leicht überträgt, schnell ausbreitet und schwere Symptome verursacht.
Im Vergleich zu den in Europa und den USA beobachteten Fällen, die überwiegend von der milderen Klade IIb verursacht wurden, ist der Verlauf der Erkrankung bei Klade I deutlich schwerer. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass sich Klade I in Europa stark ausbreitet, jedoch verfolgt das Robert Koch-Institut (RKI) die Entwicklungen genau und würde bei einer erhöhten Gefahr entsprechende Maßnahmen ergreifen.