Mit tief bewegenden Worten und spürbaren Emotionen nahm die Fußballwelt Abschied von Christoph Daum. In einer berührenden Gedenkfeier, die am Donnerstagnachmittag im Stadion von Köln stattfand, wurde unter dem Motto „Mach et joot Christoph“ des legendären Fußballtrainers gedacht. Es war derselbe Ort, an dem Daum 2008 einen der Höhepunkte seiner Karriere erlebte, als er den 1. FC Köln zurück in die Bundesliga führte.
Littbarskis rührender Abschied
Besonders ergreifend waren die Worte von Pierre Littbarski, einem Weltmeister von 1990, der sich unter Tränen von seinem langjährigen Freund verabschiedete. „Christoph, danke, dass ich ein Teil deines Lebens sein durfte. Ich hab’ dich lieb“, sagte er mit erstickter Stimme, bevor er unter dem Applaus der Anwesenden den Platz verließ. Daum war am 24. August im Alter von 70 Jahren an einer Krebserkrankung gestorben.
Daums beeindruckende Karriere
In Deutschland feierte Daum mit dem VfB Stuttgart einen seiner größten Triumphe, als er 1992 den Meistertitel gewann. In der Saison 2002 verpasste er mit Bayer Leverkusen nur knapp den Titelgewinn und erlebte bittere Niederlagen in den Endspielen der Champions League und des DFB-Pokals – Ereignisse, die Leverkusen den Spitznamen „Vizekusen“ einbrachten.
Versöhnung mit Uli Hoeneß
In den letzten Jahren seines Lebens gelang es Daum, alte Konflikte zu beenden. Besonders bemerkenswert war seine Aussöhnung mit Uli Hoeneß, der einst als sein Erzfeind galt. Bei der Trauerfeier waren zahlreiche Wegbegleiter zugegen, darunter Littbarski, Daums Familie sowie bedeutende Persönlichkeiten des deutschen Fußballs wie DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Köln-Präsident Werner Wolff.
Daums internationale Erfolge und Vermächtnis
Auch aus der Türkei, wo Daum große Erfolge als Trainer feierte, kamen hochrangige Vertreter. Ali Koç, Präsident von Fenerbahçe Istanbul, würdigte Daums Verdienste, die ihm 2004 und 2005 zwei türkische Meistertitel einbrachten. Ein weiterer Gast, M. Kaan Şakul von Beşiktaş, erinnerte an Daums ersten Titel in der Türkei 1995. Beide Redner betonten, wie sehr Daum in der Türkei geschätzt wurde, da er als Brücke zwischen den Nationen galt.
DFB-Präsident Neuendorf fasste es treffend zusammen: Daum war jemand, der stets das Unmögliche möglich machen wollte – eine Eigenschaft, die ihm einen besonderen Platz in der Fußballwelt sicherte.