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Redaktion Mittagsmagazin

Einsamkeit und Gesundheit: Neue Studie zeigt erhöhtes Schlaganfallrisiko durch soziale Isolation

Eine Studie aus den USA hat den Zusammenhang zwischen Einsamkeit und der Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden, untersucht. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".


Dabei kam heraus, dass das Risiko für Schlaganfälle bei Personen, die sich über längere Zeit hinweg einsam fühlen, deutlich höher ist.


Digitale Welt und Einsamkeit


In modernen Gesellschaften verbringen Menschen zunehmend mehr Zeit vor Bildschirmen – sei es durch Smartphones, soziale Medien oder die Arbeit am Computer. Diese wachsende digitale Präsenz führt oft dazu, dass reale zwischenmenschliche Kontakte abnehmen und das Gefühl der Einsamkeit verstärkt wird. Eine aktuelle Studie zeigt, dass dieses Empfinden der Einsamkeit eng mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko verknüpft ist.


Studienergebnisse im Detail


Das Forschungsteam, bestehend aus Wissenschaftlern der Harvard-, Cambridge- und Boston-Universitäten, veröffentlichte die Ergebnisse im Fachmagazin "The Lancet". Grundlage ihrer Untersuchung waren Daten von Menschen, die über zwölf Jahre hinweg wiederholt zu ihrem Einsamkeitsempfinden befragt wurden. Dabei zeigte sich, dass Menschen, die an beiden Messpunkten hohe Einsamkeitswerte aufwiesen, ein um 56 Prozent höheres Risiko hatten, einen Schlaganfall zu erleiden, als jene mit niedrigen Einsamkeitswerten.


Unerwartete Erkenntnisse


Bemerkenswert war, dass dieses erhöhte Risiko in vielen Fällen unabhängig von anderen bekannten Risikofaktoren wie Lebensstil oder genetischen Voraussetzungen auftrat. Dies steht im Gegensatz zu bisherigen Annahmen, wonach verhaltensbedingte Faktoren wie Rauchen oder Bewegungsmangel eine größere Rolle spielten.


Weitere Risikofaktoren für Schlaganfälle


Neben Einsamkeit gibt es eine Reihe von Faktoren, die das Risiko für einen Schlaganfall beeinflussen können. Diese beinhalten sowohl genetische als auch veränderbare Risiken:


  • Alter: Die Hälfte der Schlaganfälle tritt bei Menschen über 75 Jahren auf, doch auch 15 Prozent der Betroffenen sind jünger als 45.

  • Erbliche Vorbelastung: Familiengeschichte spielt eine Rolle, wenn es bereits Schlaganfälle in der Verwandtschaft gab.

  • Übergewicht und Bluthochdruck: Übergewichtige Menschen haben häufig einen erhöhten Blutdruck, was das Risiko von Gefäßkrankheiten und Schlaganfällen steigert.

  • Cholesterin und Gefäßverkalkung: Ein hoher Cholesterinspiegel kann zu Arteriosklerose führen, einer häufigen Ursache für Schlaganfälle.

  • Diabetes: Diabetiker haben ein bis zu dreifach erhöhtes Schlaganfallrisiko.

  • Rauchen und Alkoholkonsum: Rauchen verdoppelt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, während mäßiger Alkoholkonsum weniger Einfluss hat.


Prävention ist möglich


Nach Angaben der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe können bis zu 70 Prozent der Schlaganfälle durch die Minimierung von Risikofaktoren verhindert werden. Neben bekannten Maßnahmen wie einer gesunden Lebensweise spielt nun auch die Pflege von sozialen Kontakten eine entscheidende Rolle. So zeigt die Studie einmal mehr, wie wichtig stabile soziale Beziehungen für die körperliche und seelische Gesundheit sind.

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