In den letzten 70 Jahren sind populäre Songs zunehmend schlichter geworden, so berichtet ein Forscherduo im Fachmagazin "Scientific Reports". Mehr dazu jetzt in den „Besser Leben News“.
Madeline Hamilton und Marcus Pearce von der Queen Mary University of London haben die markantesten Melodien – typischerweise die Gesangsmelodien – von Liedern analysiert, die zwischen 1950 und 2023 in den Top-5 der jährlichen Billboard-Singles-Charts waren. Insgesamt wurden über 350 Lieder untersucht.
Der Analyse zufolge nahm die Komplexität der Songrhythmen und Tonhöhenarrangements im Laufe der Jahre ab, wobei die durchschnittliche Anzahl der pro Sekunde gespielten Noten stark sank. Die Forschenden stellten dabei zwei bedeutende Sprünge in den Jahren 1975 und 2000 sowie einen kleineren im Jahr 1996 fest, die jeweils mit einer erheblichen Reduzierung der Komplexität einhergingen. Die Abnahme im Jahr 1975 führen die Forscher auf das Aufkommen neuer Genres wie Disco und New Wave zurück. In den 90er-Jahren und zur Jahrtausendwende spielte unter anderem der Aufstieg des Hip-Hops eine Rolle.