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Redaktion Mittagsmagazin

UN-Bericht: Höchste Femizid-Zahl seit zwei Jahrzehnten weltweit

Im vergangenen Jahr wurden weltweit beinahe 89.000 Frauen und Mädchen vorsätzlich getötet – dies stellt die höchste Zahl der letzten zwei Jahrzehnte dar, wie aus einem Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) und von UN Women hervorgeht. Alles dazu jetzt in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Obwohl die Gesamtzahl der Tötungsdelikte zurückging, deuteten die derzeit verfügbaren Daten laut UN-Angaben darauf hin, dass die Zahl der Morde an Frauen im Jahr 2022 zugenommen hat.


Mehr als die Hälfte aller Tötungsdelikte an Frauen und Mädchen, etwa 48.800 Fälle, werden demzufolge von Familienmitgliedern oder Intimpartner:innen begangen. Im Durchschnitt wurden demnach jeden Tag mehr als 133 Frauen oder Mädchen in den eigenen vier Wänden getötet, wobei die Dunkelziffer hoch ist. Denn bei vier von zehn Tötungsdelikten an Frauen liegen nur unzureichende Informationen zu geschlechtsspezifischen Motiven vor.


Insgesamt stellen Frauen jedoch nur 20 Prozent aller Mordopfer weltweit dar. Viermal so viele Opfer von Mord sind Männer oder Jungen. Zwölf Prozent der Tötungsdelikte gegen Männer ereignen sich im häuslichen Umfeld.


Der UN-Bericht betont, dass das Zuhause für Frauen und Mädchen keineswegs ein sicherer Zufluchtsort ist, sondern vielmehr eine "beunruhigende Realität". Die "alarmierende Zahl" an Femiziden erinnert daran, "dass die Menschheit immer noch mit tief verwurzelten Ungleichheiten und Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu kämpfen hat", so Ghada Waly, die Exekutivdirektorin von UNODC.

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