Nach den Weihnachtsfeiertagen könnten Menschen, die krank sind, Schwierigkeiten haben, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Alles dazu jetzt in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Viele Praxen sind sowieso geschlossen, da sie Urlaub machen. Zusätzlich wird ab Mittwoch bis zum Jahresende ein landesweiter Streik stattfinden. Dieser Protest richtet sich gegen die Gesundheitspolitik von Bundesminister Karl Lauterbach. Ärzteverbände haben dazu aufgerufen, dass Hausarzt- und Facharztpraxen bundesweit zwischen den Jahren geschlossen bleiben sollen. Diese geplante Aktion ist Teil der Kampagne "Praxis in Not", die von mehr als 20 Verbänden unterstützt wird.
Der Vorsitzende des Virchowbundes der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, Dirk Heinrich, äußerte sich vor dem Streik besorgt: "Nahezu jede Arztpraxis ist derzeit massiv überlastet." Der Verband geht davon aus, dass Tausende Praxen geschlossen bleiben könnten. Die Praxen wurden aufgefordert, ihre Patienten über die Schließung zu informieren, auf den ärztlichen Bereitschaftsdienst hinzuweisen und für Vertretung in dringenden Notfällen zu sorgen.
Eugen Brysch, der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, kritisierte den angekündigten Streik, da er seiner Meinung nach vor allem alte und schwache Menschen betrifft.
Gesundheitsminister Lauterbach zeigte ebenfalls kein Verständnis für den Streik nach Weihnachten. Er sagte vor einigen Tagen dem RBB: "Die Forderungen der Ärzteschaft sind bekannt, sie müssen nicht noch einmal vorgetragen werden, daher braucht jetzt nicht gestreikt werden, insbesondere wo so viele Menschen krank sind." Lauterbach plant, sich im Januar mit den Hausärzten zu einem Krisengipfel zu treffen, um die beklagte Überlastung und die bürokratischen Belastungen in den Praxen zu besprechen.